Nur wenige Bauwerke prägen das Gesicht eines ganzen Landes so nachhaltig wie dieses: Die Chinesische Mauer gehört zu den wichtigsten Wahrzeichen Chinas und zum UNESCO-Welterbe. Immer wieder werden neue Teilstücke der geschichtsträchtigen Mauer entdeckt – zuletzt 2001. Eine aktuelle Vermessung ergab daraufhin eine Gesamtlänge von über 8.850 Kilometern, wenn man die zwischen der Mauer liegenden Flüsse und Berge mitberücksichtigt. Damit hat die „große Mauer“, wie sie auch genannt wird, den Titel des größten Bauwerks der Welt erlangt.
Erbaut zum Schutz des Landes
Die Chinesische Mauer setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen, die unterschiedliche Baujahre und Stile aufweisen. Der älteste Abschnitt wurde 214 vor Christus auf noch älteren Grenzbefestigungen erbaut. Damit wollte der chinesische Kaiser Qin Shihuangdi sein Reich gegen Völker aus dem Norden sichern. Mit Erfolg: Die räuberischen Reitervölker beendeten daraufhin ihre Angriffe auf das Land. Über die Jahrhunderte hinweg wurde die Mauer beständig ausgebessert und verändert, bis sie um 1500 ihre heute bekannte und aufwändigere Bauform erhielt.
Eine Baugeschichte, die andauert
Durchmesser und Höhe der Mauer variieren stark je nach Abschnitt. Insgesamt wurden mehr als eine Milliarde Quadratmeter an Baumaterial verwendet. Im Abstand von einigen Hundert Metern folgen zwölf Meter hohe Türme, die als Waffenlager, Schutzräume und Wachtürme dienten. Davon sind jedoch nur noch Teile erhalten. Vor allem in den weniger touristischen Gebieten sind die Mauerabschnitte oft dem Verfall und Vandalismus ausgesetzt. Viele Chinesen nutzen das Monument auch heute als kostenlosen Steinbruch, obwohl dies seit 2006 offiziell verboten ist. Die Restaurierungsarbeiten an der Chinesischen Mauer werden wohl nie ganz abgeschlossen werden können.
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